Seufzend schlug ich das Buch zu und schmiss es achtlos auf mein Bett. Heute war es wirklich langweilig. Tyler hatte keine Zeit, da er seiner Mutter bei irgendetwas helfen muss. Elena ist sowieso bei Stefan oder Damon. Und Bonnie? Ja, die war bei ihren Verwandten väterlicherseits. Gelangweilt blickte ich mich in meinem Zimmer um und mein Blick blieb an einer Zeichnung hängen, die auf meinem Nachttisch lag. Langsam stand ich von meinem Schreibtischstuhl auf und ging zu meinem Bett. Behutsam nahm ich die Zeichnung in die Hand und betrachtete sie. Auf dem Bild war ein Pferd und ein Portrait von mir abgebildet. Es war wunderschön und das war das paradoxe. Die Zeichnung war von Klaus! Wie konnte ein so grausamer Mann etwas so Schönes zustande bringen? Diese Frage stellte ich mir schon eine ganze Weile. Wobei ich mir noch eine viel größere Frage stellte: Wieso schmiss ich das Bild nicht einfach weg? Ich wusste nicht wieso, aber immer wenn ich kurz davor war, konnte ich es doch nicht. Aber wieso war das so? Ich meine ich mag ihn nicht mal oder?
"Caroline?" rief eine sehr bekannte Stimme aus dem Flur. Ich schrak aus meinen Gedanken und legte das Bild hektisch unter mein Kopfkissen, als sich auch schon die Tür öffnete und Tyler grinsend reinkam.
"Hey. Was machst du denn hier? Ich dachte du sollst deiner Mom helfen?" fragte ich verwundert, lächelte ihn aber ebenfalls an. "Ja, habe ich auch. Es ging doch schneller als erwartet,"sagte er und beugte sich zu mir runter um mich zu küssen. Schmunzelnd erwiderte ich den Kuss. Als wir uns wieder voneinander lösten sah er mich fragend an. "Gehen wir in den Grill? Ich gebe dir natürlich auch einen Drink aus." - "Ja klar. Aber du gibst mir doch mehr als einen Drink aus oder?" lachte ich und stand von meinem Bett auf. "Das werden wir sehen,"sagte er mit einem frechen Grinsen im Gesicht. Ich nahm seine Hand und gemeinsam verließen wir mein Zimmer. Sorgfältig verschloss ich meine Zimmertür mit der Zeichnung von Klaus. Mit der Frage was ich wirklich für den Urhybriden empfand könnte ich mich später noch genug rumquälen. Jetzt werde ich erst einmal ein wenig Spaß haben mit dem Jungen, den ich liebe. Glücklich drehte ich mich um und folgte Tyler, der schon etwas vorgegangen war, aus dem Haus.